Wednesday, January 1, 2025
Wednesday, January 1, 2025
Home » UN-Verhandlungen Zum Kunststoffabkommen: Rekordzahl An Lobbyisten Anwesend

UN-Verhandlungen Zum Kunststoffabkommen: Rekordzahl An Lobbyisten Anwesend

by Gunnar Proll
0 comment


220 Lobbyisten für fossile Brennstoffe und Chemikalien haben sich für die letzte Verhandlungsrunde über ein globales Kunststoffabkommen der UN angemeldet. Damit übersteigen sie die Zahl der EU-Delegation und stellt die größte Gruppe, die an den Verhandlungen teilnimmt.

Diese Woche findet in Busan, Südkorea, die letzte Runde der globalen Verhandlungen über ein verbindliches Abkommen zur Bekämpfung der Plastikverschmutzung (INC-5) statt.

Laut einem Bericht der Nichtregierungsorganisation (NGO) Centre for International Environmental Law (CIEL) „würden die Lobbyisten der fossilen Brennstoff- und Chemieindustrie zusammen die größte einzelne Delegation bei INC-5 bilden und die 140 Vertreter des Gastgeberlandes Republik Korea zahlenmäßig deutlich übertreffen“.

Die am Mittwoch (27. November) veröffentlichte Studie der NGO, zählt 220 Lobbyisten der fossilen Brennstoff- und Chemieindustrie, die bei den laufenden Gesprächen teilnehmen, was die Zahl der aller anderen Delegationen zusammen übersteigt. „Die Zahl der Lobbyisten übersteigt auch die der Delegationen aus der Europäischen Union und all ihren Mitgliedstaaten zusammen (191)“, lautet es in der Studie.

Die fossile Brennstoff- und petrochemische Industrie hat ihre Beteiligung an den Gesprächen erhöht. Nach Angaben der NGO waren bei den letzten internationalen Verhandlungen (INC-4) im vergangenen April in Ottawa, Kanada, 196 Lobbyisten registriert.

Durch die zu erwartete zukünftige abnehmende Nachfrage nach Öl und Gas wird die Kunststoffproduktion zunehmend relevanter für den Sektor.

Ein Vertrag, der strenge Verpflichtungen für die Kunststoffindustrie festlegt, hat somit auch größere Auswirkungen auf die kommerziellen Interessen der Öl- und Gasproduzenten.

„Die Anwesenheit von Lobbyisten, die sich für Kunststoffe einsetzen, bei den Vertragsverhandlungen hat zu einem Zustrom von Fehlinformationen und Desinformation geführt, die die Lage verkompliziert und den Fortschritt verlangsamt haben“, sagte Bethanie Almroth vom Netzwerk der Scientist Coalition for an Effective Plastics Treaty in einer begleitenden Pressemitteilung.

Die Studie identifizierte auch Lobbyisten, die als Mitglieder der Delegationen einiger Länder teilnahmen, darunter China, die Dominikanische Republik, Ägypten, Finnland, Iran, Kasachstan und Malaysia.

„In Zukunft wird es unerlässlich sein, für alle Expertengruppen strenge Ansätze zur Vermeidung von Interessenkonflikten umzusetzen“, erklärte Almroth.

Da die Kunststoffproduktion ganz oben auf der politischen Agenda steht, wächst die Befürchtung, dass das Ausmaß der Industriepräsenz die Bemühungen um eine Einigung auf verbindliche Ziele zur Produktionsreduzierung gefährden könnte.

„Ihre übergroße Präsenz droht, ein wichtiges Umweltabkommen in eine Farce zu verwandeln und ernsthafte Bemühungen zur Eindämmung der Plastikproduktion und Umweltverschmutzung zu untergraben“, sagte von Hernandez, globaler Koordinator bei der NGO Break Free From Plastic (BFFP).

Die EU fordert einen umfassenden Lebenszyklusansatz, der die Reduzierung der Kunststoffproduktion einschließt.

„Wenn die EU sich stark macht und sich weiterhin für ein ehrgeiziges Abkommen mit globalen Regeln einsetzt, sind die Chancen, bis Ende der Woche ein starkes Abkommen zu erzielen, viel höher“, sagte Mariana Dávila von der NGO Environmental Coalition on Standards (ECOS) gegenüber Euractiv.

Quelle

Sie können auch mögen

Schwarze Flagge ist ein weltweit führender Anbieter von Online-Nachrichten. Wir möchten unsere Leser informieren und mit ihnen in Kontakt treten. Mit einem engagierten Team rund um den Globus sind wir rund um die Uhr an sieben Tagen in der Woche für Sie da und liefern Nachrichten von Journalisten aus der ganzen Welt. Wir sind konträre Wahrheitssucher und Wahrsager. Wir sind Journalisten, die die Mission haben, unsere Leser zu informieren und mit ihnen in Kontakt zu treten.

 

Wir sind Zeugen des Verlaufs der Geschichte und erklären nicht nur, was passiert ist, warum es passiert ist und was es für unsere Leser und die Öffentlichkeit bedeutet.

 

Wir sind konträr, wir sind den Nachrichten verpflichtet und sagen den Mächtigen die Wahrheit.

Schwarze Flagge, A Media Company – All Right Reserved.