Stattdessen sollten sich die EU-Länder auf strukturelle Lösungen konzentrieren, sagt Giorgia Meloni in einem Brief an die deutsche Bundeskanzlerin
Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni sagte in einem Brief an die deutsche Bundeskanzlerin, sie sei erstaunt über die jüngste Entscheidung Berlins, zwei Nichtregierungsorganisationen (NGOs) zu finanzieren, die Migranten im Mittelmeer retten und in Süditalien ausschiffen.
„Ich habe mit Erstaunen erfahren, dass Ihre Regierung – ohne sich mit der italienischen Regierung abzustimmen – angeblich beschlossen hat, Nichtregierungsorganisationen, die sich an der Aufnahme irregulärer Migranten auf italienischem Territorium und an Rettungsaktionen im Mittelmeer beteiligen, mit erheblichen Mitteln zu unterstützen“, schrieb Meloni an Olaf Scholz in einem Brief vom 23. September, berichtete Italiens staatliche Nachrichtenagentur ANSA am Montag.
„Ich glaube, dass sich die Bemühungen, auch finanziell, der EU-Staaten, die Italien konkret unterstützen möchten, eher auf die Entwicklung struktureller Lösungen für das Migrationsphänomen konzentrieren sollten“, fügte sie hinzu.
Am 22. September zeigte sich Melonis Büro „groß erstaunt“ über die von ANSA gemeldete Nachricht, wonach ein Sprecher des deutschen Außenministeriums die bevorstehende Finanzierung eines Projekts zur Unterstützung von Migranten auf italienischem Territorium und eines Rettungsprojekts an NGOs angekündigt habe Meer.
Später wurde bekannt, dass eine der NGOs, die die Finanzierung erhielten, SOS Humanity war, die Rettungsschiffe im zentralen Mittelmeer betreibt. Die NGO selbst sagte, ihr seien 790.000 Euro (836.811 US-Dollar) zugeteilt worden.
Unabhängig davon gab die katholische Wohltätigkeitsorganisation Sant’Egidio Community am Freitag bekannt, dass sie im Rahmen einer jahrelangen Beziehung einen neuen Vertrag mit Berlin zur Finanzierung von Migrantenaktivitäten in Italien unterzeichnet habe.
Die Zahl der Migranten, die in diesem Jahr bisher in Italien gelandet sind, hat über 127.000 erreicht – mehr als doppelt so viel wie im gleichen Zeitraum im Jahr 2022. Die meisten sind von Tunesien aus aufgebrochen, wo Meloni und die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, im Juli ein Abkommen unterzeichnet haben umstrittenes Abkommen zur Eindämmung irregulärer Migration.
Quelle: Agentur Anadolu